Leistungen
Grundsätzlich unterscheidet man bei der Verankerung zwischen zementierten und nicht zementierten Endoprothesen. Im Bereich der Hüfte kann auch eine Kombination aus zementiertem Schaft und nicht zementierter Pfanne (sog. Hybrid-Prothese) angewendet werden. Die Art der Verankerung richtet sich nach der Knochenqualität, die in der Regel von dem Alter des Patienten abhängig ist.
Im Bereich des Hüftgelenkes können beim alten Patienten nach einer Schenkelhalsfraktur sog. Duokopfprothesen eingesetzt werden, bei denen der Kopf ähnlich einem Kugellager aus zwei sich selbst zentrierenden Köpfen besteht, die Größe des äußeren Kopfes wird dabei durch die vorgegebene Pfannengröße des Patienten bestimmt.
Neben konventionellen Hüft-Geradschaftprothesen, die zementiert, nicht zementiert oder in der Hybrid-Technik verankert werden können, existieren speziell für jüngere Patienten sog. Kurzschaft-Prothese oder Hüftkopf-Kappenprothesen. Bei diesen Prothesentypen muss weniger Knochen reseziert werden; einer in Anbetracht des Patientenalters zu erwartenden Wechseloperation wird dabei Rechnung getragen. Je nach Verankerungsqualität kann eine Hüft-Endoprothese postoperativ unmittelbar belastet werden oder es muss für einen gewissen Zeitraum (i.d.R. 6 Wochen) teilbelastet werden.
Im Bereich des Kniegelenkes kann zwischen achsgeführten und nicht achsgeführten Endoprothesen unterschieden werden; letztere sind bei fehlender Bandstabilität notwendig; zumeist handelt es sich um posttraumatische Zustände oder es besteht dabei präoperativ eine erhebliche Achsabweichung. Bei nur in einem Teilbereich des Kniegelenkes bestehenden Abnutzungen kann auch nur ein teil-endoprothetischer Ersatz (zumeist der inneren Gelenkfläche) erfolgen (sog. „Schlittenprothese“).
Weitere Endoprothesen gehören zu den Routineeingriffen bei nicht rekonstruierbaren Oberarmkopf-Trümmerbrüchen oder bei degenerativen Erkrankungen des Schultergelenkes, und bei Trümmerbrüchen des Speichenköpfchens eingesetzt.
Endoprothesen sind auch möglich bei degenerativen Erkrankungen des Ellenbogengelenkes, des oberen Sprunggelenkes und im Bereich der Hand (Hand-, Fingergelenke).