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Arbeiten auf der Wittlicher Covid-19-Isolierstation

In der Covid-19-Isolierstation im Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus haben Anke Kessler und ihr engagiertes Stationsteam in den vergangenen Monaten herausragende Arbeit geleistet. „Ohne mein Team wäre das alles so nicht leistbar gewesen“, betont die Stationsleiterin (li.). Mit ihr im Bild: Ihre Kollegin Heike Klement-Caspar (re.) vor eine der Isolierzimmer.

04. März 2021   Von: S. Zimmer / A. Thinnes

Seit März 2020 gibt es im Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus eine eigene Covid-19-Isolierstation, die seither mehr als 1.000 Patienten aufgenommen hat, die an akuten Gesundheitsbeschwerden litten und entweder mit der bereits bestätigten Infektion oder dem Verdacht darauf aufgenommen wurden. Für die Stationsleitung Anke Kessler und ihr 38-köpfiges Team eine große Herausforderung, denn der Ablauf auf einer solchen Station ist nicht kalkulierbar. „Wie viele Patienten sind da? Wie geht es ihnen? Das kann ganz schnell kippen“, berichtet Anke Kessler. Besonders die Situation im vergangenen Dezember, als die Infektionszahlen immer weiter stiegen, kann das Team um die 44-Jährige so schnell nicht vergessen. Stundenlang waren die Pflegenden täglich in voller Schutzausrüstung, also in Kittel, Mundschutz, Handschuhen, Visier und Haube, im Einsatz, während immer mehr Patienten auf ihrer Station aufgenommen wurden. Die zur Verfügung stehenden 28 Isolierzimmer wurden gemäß der RKI-Vorgaben zur Kohortierung bereits mehrfach belegt. „Das war äußerst anstrengend und was in dieser Zeit geleistet wurde von den Mitarbeitern, dem gebührt höchster Respekt“, resümiert die Stationsleiterin. Ihr Team wurde dabei auch von anderen Stationen und von Kollegen des zweiten Klinikstandortes in Bernkastel-Kues unterstützt.

Schwierig waren im Besondern die vielen Verstorbenen. Menschen sterben zu sehen, gehöre in diesem Beruf dazu. Aber bei Corona sei das etwas ganz Anderes: „Hinter jedem Patienten steht eine Familie aber in diesen Fällen konnte eben kein Angehöriger neben seinem Liebsten stehen und die Hand halten“, erzählt Anke Kessler sichtlich berührt. Ganz viel wurde hier von den Kollegen aus der Pflege abgefangen. „Die Kollegen haben da wirklich unglaubliches geleistet, um das alles zu bewältigen“, lobt die Pflegefachkraft ihr tolles Team. „Davor kann ich nur den Hut ziehen.“

Auf die Frage, ob sie nicht auch Angst vor dem Coronavirus habe, erklärt die engagierte Stationsleiterin: „Angst habe ich keine, aber Respekt vor Covid-19. Hätte ich Angst, wäre das der falsche Beruf für mich.“ Vor der Isolierstation hatte Anke Kessler bereits die Leitung der Chirurgischen und der Kurzlieger-Station im St. Elisabeth Krankenhaus inne. Als dann die Covid-19-Isolierstation neu aufgebaut wurde, übernahm sie die Leitungsposition und war bereit, die damit verbundene Verantwortung zu tragen. „Es ist mein Job, und ich mache es gerne. Menschen zu leiten und zu führen macht mir Spaß“, stellt sie klar. Von ihrem Team und der Pflegedirektion erfährt sie dabei riesigen Rückhalt.
Die Arbeit auf der Covid-19-Isolierstation hat sich für die Pflegenden auch massiv auf ihr Privatleben ausgewirkt. „Bei uns ist immer die Sorge da, dass wir die Krankheit mit nach Hause nehmen“, erzählt Kessler. Daher wurden die privaten Kontakte sehr eingeschränkt: „Besuche waren kaum mehr möglich, aber der familiäre Rückhalt ist da, und sie haben das verstanden.“

Daher hofft sie auch, dass die Schutzimpfungen nun endlich an Fahrt aufnehmen, denn ab März sollen die Dosen wohl in größeren Mengen verfügbar sein, als noch zu Beginn des Jahres. „Man merkt schon, dass mittlerweile viele am Limit sind durch die körperlichen und psychischen Anstrengungen der letzten Monate“, beschreibt sie die Situation auf der Isolierstation. „Zwar sind auch wir lockdownmüde, aber wir wissen, wie schnell die Lage wieder umschlagen und was das Virus mit Menschen machen kann. Wir aus der Pflege sehen solche Sachen dann aus einem anderen Blickwinkel.“ Noch immer sind alle hochmotiviert und arbeiten viel. Gerade auch die hohe Anerkennung von außen spornt an. „Oft schicken uns Patienten oder Angehörige eine Karte und bedanken sich bei uns. Das ist schon unheimlich motivierend“, freut sie sich.

Dennoch schauen sie und ihr Team eher skeptisch in die Zukunft. Auch wenn die Infektionszahlen aktuell rückläufig sind, die Virus-Mutationen bereiten ihnen Sorge. „Gefühlt ist es die Ruhe vor dem Sturm. Wir trauen dem Frieden nicht.“ Man wisse nicht, ob die Situation so bleibe oder sich nochmal drehen werde. Nach ihrem Bauchgefühl rechnen sie wieder mit steigenden Zahlen. „Wir lassen uns da aber gerne eines Besseren belehren“, bemerkt die Leiterin der Covid-19-Isolierstation im Verbundkrankenhaus Bernkastel / Wittlich hoffnungsvoll.

Kontakt

Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich

St. Elisabeth Krankenhaus
Koblenzer Str. 91 • 54516 Wittlich
Telefon: 06571 15-0
Telefax: 06571 15-39990
Pforte/Info besetzt: 24 h

Geburtshilfe Kreißsaal: 06571 15-32501
Zentrale Notaufnahme:
Ambulant Tel.:06571 15-32000
Stationär Tel.: 06571 15-32001

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Tel.: 06571 15-32003

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Cusanus Krankenhaus
Karl-Binz-Weg 12 • 54470 Bernkastel-Kues
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