Das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich freut sich eine innovative und schonende Methode zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK), auch bekannt als Schaufensterkrankheit, vorzustellen. Diese neue Behandlungsmethode wurde erfolgreich an einem 67-jährigen Patienten angewendet, der zuvor nur kurze Strecken gehen konnte, bevor er aufgrund von Schmerzen in der Wade stehen bleiben musste.
Bei der Schaufensterkrankheit können Patienten aufgrund einer Einengung (Stenose) oder eines Verschlusses der Bauch -, Becken – oder Beinschlagader durch mangelnden Blutzufluss zum Bein nur eine begrenzte Strecke schmerzfrei gehen (von Schaufenster zu Schaufenster). Bei fortschreitender Erkrankung kommt es dann zu Schmerzen bereits in Ruhe, zu offenen Wunden und schlimmstenfalls zum Absterben der Gliedmaße.
Die Schaufensterkrankheit entsteht durch Verkalkungen in den Arterien, die zu Engstellen oder Verschlüssen führen und somit die Durchblutung des Gewebes beeinträchtigen. Dies verursacht beim Gehen zunehmende Beschwerden.
In der Abteilung für operative und endovaskuläre Gefäßchirurgie des Verbundkrankenhauses kommt nun ein rotierender Absaugkatheter zum Einsatz, der den Gefäßverschluss schonend öffnet. Der Katheter fräst die Verkalkungen ab, während gleichzeitig die gelösten Partikel abgesaugt werden, um erneute Verschlüsse zu verhindern. Im Anschluss daran werden die wieder eröffneten Gefäße mit einem medikamentenbeschichteten Ballonkatheter nachbehandelt, was zu einer wesentlich längeren Beschwerdefreiheit führt.
„Die neue Methode, die durch eine Punktion (ohne Hautschnitt) erfolgt, ist im Vergleich zu den konventionellen Verfahren in der Gefäßchirurgie wesentlich effektiver und schonender. Der Aufenthalt im Krankenhaus wird dadurch erheblich verkürzt. Besonders bemerkenswert war bei unserem Patienten der relativ lange Verschluss der Oberschenkel-Schlagader, der vollständig ohne das Einsetzen von Gefäßstützen (Stents) wiederhergestellt wurde. Ich freue mich sehr dieses schonende Behandlungsverfahren unseren Patienten anbieten zu können“, sagt Dr. Erica Cristea, Leitende Oberärztin der Gefäßchirurgie.
Auch der Chefarzt der Gefäßchirurgie, Dr. Miroslav Paripovic, betont die Bedeutung dieses Fortschritts: „Wir werden weiterhin stark daran arbeiten unseren Patientinnen und Patienten die neuesten, sichersten und minimalinvasiven Methoden der heutigen Gefäßbehandlung vor Ort zur Verfügung zu stellen.“