Ergotherapie ist eine handlungsorientierte, kreative Therapieform und Bestandteil des therapeutischen Gesamtkonzeptes der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie. Sie wird sowohl in unserem stationären Bereich als auch in der Tagesklinik und der Ambulanz angeboten. Je nach Indikation findet sie einzeln oder in Gruppen statt.
Unser zentrales Ziel ist es, die Patienten dabei zu unterstützen, größtmögliche Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit im Alltag zu erreichen, sowie die persönliche Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit zu fördern. Im geschützten Rahmen der Therapie werden individuelle Lern- und Erfahrungsfelder gestaltet, die an den Ressourcen anknüpfend neue Wege entwickeln helfen, bestehende Schwierigkeiten zu bewältigen.
In unserer Abteilung werden überwiegend gestalterische und handwerkliche Medien eingesetzt. Durch die aktive Auseinandersetzung mit Materialien wie Ton, Seide, Stein und bildnerischen Mitteln können innere Bilder und Formen dargestellt, Wünsche, Gefühle und Bedürfnisse nonverbal deutlich, sowie Lösungsstrategien und handwerkliche Fähigkeiten entwickelt oder erweitert werden. Dazu sind keinerlei Vorkenntnisse erforderlich.
Diese Erfahrungen und die Reflexion solcher Prozesse im Gespräch unterstützen die Veränderung von Handlungs-, Fühl- und Verhaltensmustern und tragen so zur Linderung der Beschwerden und einer verbesserten Lebensqualität bei.
Die Therapieangebote basieren auf unterschiedlichen Schwerpunkten:
- Die ausdruckszentrierte Methode bietet die Möglichkeit sich mit seinen Wünschen, Gefühlen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Über eine Förderung der Selbstwahrnehmung trägt der Prozess zu Veränderungen von Handlungs- und Verhaltensmustern bei.
- Die kompetenzzentrierte Methode ermöglicht durch die aktive Auseinandersetzung mit verschiedenen Materialien (Ton, Seide, Stein, Holz, Farben, Papier, Textil) den Einblick in die eigene Arbeits- und Vorgehensweise, stärkt das Selbstvertrauen und führt zu einer realistischeren Selbsteinschätzung, so dass Grenzen akzeptiert und verschoben werden können.
- Die interaktionelle Methode hat die Förderung sozialer Fähigkeiten wie Kommunikations- und Konfliktfähigkeit zum Ziel. Das Miteinander und die Auseinandersetzungen in der Gruppe stehen im Vordergrund und bieten ein Übungsfeld, neue Verhaltensweisen und Lösungsansätze zu erproben.
Ergotherapeutinnen: Sonja Sitzen und Carolin Neufang