125. Wittlicher Klinikkonzert: Lyrik und Musik für den Frieden

Im Rahmen der Interkulturellen Woche lädt das Wittlicher St. Elisabeth Krankenhaus am Mittwoch, den 25. September 2019 um 19.30 Uhr zu einem besonderen Konzertabend: Lyrik aus dem Orient auf Deutsch und Arabisch mit musikalischer Begleitung. Wahrscheinlich ist es gerade die Kunst, die eine einladende Brücke zwischen den Kulturen schlagen kann. So verspricht dieses Konzert einen harmonischen musikalischen Dialog mit orientalischen und deutschen Klängen. Es erklingen Gedichte und Texte des in Deutschland lebenden syrischen Lyrikers, Schriftstellers und Friedensaktivisten Omar Abouhamdan, abwechselnd mit Musik auf der Arabischen Laute (Oud) des aus dem Irak stammenden Komponisten Saif Al-Khayyat. Das Konzert ist einer der Höhepunkte in der interkulturellen Woche am Verbundkrankenhaus, in deren Verlauf auch eine Bilderausstellung und spezielle Lyriktafeln in der Klinik für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander von Religionen und Kulturen werben. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr im Großen Konferenzraum der Klinik – der Eintritt ist frei. Weitere Informationen zu allen Terminen der Konzertreihe <link file:16299 _blank download internal link in current>hier. Zu den Künstlern: Saif Al-Khayyat, geboren in Bagdad, studierte am dor-tigen Konservatorium klassische arabische Laute. Zu seinen Meistern gehörten unter anderem Rawhi Al-Khammash, Salem Ab-dul Karem, Majed Abdul Razzak und Sami Nasim. Während seiner Studienzeit konzertierte er als Solist mit dem Orchester „Amasi Al Sharq“ und komponierte Lieder für den Kirchenchor. 1999 verließ er den Irak und fand in Deutschland eine neue Heimat. Saif Al-Khayyat gründete in Leipzig das Oriental Jazzen-semble „Ho-Jazz“ und begann irakischen Maqam, Jazz und abendländische Klassik miteinander zu verbinden. Seit 2001 arbeitet er mit der Ausnahmeper-kussionistin Nora Thiele zusammen. 2014 veröffentlichten sie ihr erstes Duoal-bum „Ahlam Babiliyya“ (Babylonian Dreams). 2015 gewann dieses Ensemble den Creole Weltmusikpreis in Berlin. Saif Al-Khayyat möchte irakische Musik zugänglich machen, gibt Workshops und hält Vorträge über die arabische Laute und arabische Musiktheorie.
Seit 2015 ist er Gast bei interreligiösen Musiktheaterprojekten mit Laien, Profis und Migrant_Innen. Er wirkte bei der Trierer Jazzoper „Blue Sheets“ unter der Regie von Stefan Bastian mit Musik von Nils Thoma mit, und spielt aktuell in der Oper „Crusades“ von Ludger Vollmer am Theater Freiburg. 2016 kompo-nierte er seine erste Bühnenmusik für das Projekt „Odyssee“. Saif Al-Khayyat gab zahlreiche Konzerte in Deutschland, Schweiz, Österreich, Holland, Luxem-burg und Türkei. 2016 schloss er seine Ausbildung als Musiktherapeut (IEK Institut Berlin) ab und ist als Musiker und Komponist tätig. Omar Abouhamdan, geboren 1978 in Syrien, ist Schriftsteller und Friedensaktivist und arbeitet als vom Oberlandesgericht Koblenz vereidigter Dolmetscher und ermächtigter Übersetzer für die Arabische Sprache. Er ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller bei ver.di. Zudem engagiert er sich seit Kriegsbeginn in Syrien mit dem von ihm gegründeten gemeinnützigen Verein FAOSE e.V. für Menschenrechte und Demokratie in Syrien aber auch für Geflüchtete vor Ort in Trier.
Er ist in der Künstlerdatenbank des von der Landesregierung Rheinland-Pfalz initiierten Programms „Jedem Kind seine Kunst“ als Kulturschaffender eingetragen. Im Jahrbuch für Literatur „Über das Ende hinaus“ (Bd. 17), herausgegeben von Sigfrid Gauch et al. (2011) veröffentlichte er die deutschsprachige Kurzgeschichte „Amal“ und 2006 den arabischen Gedicht-band „Sensibilisierung der Hoffnung“, der aufgrund der kritischen Gedanken in Beirut gedruckt wurde. Verschieden deutschsprachige Gedichte und Kurz-geschichten von ihm wurden darüberhinaus im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen u.a in Trier, Freiburg und Genf rezitiert. Ein Schwerpunkt seines Engagements liegt im Bereich der demokratischen Bildung und der Stärkung zivilgesellschaftlicher,
friedlicher Aktivitäten. So hat er beispielsweise 2015 in dem Projekt „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ der VG Saarburg mitgewirkt, welches durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wurde.

Seit 2016 ist Omar Abouhamdan als 1. Vorsitzender der Vereins FAOSE e.V. Mitglied im Begleitausschuss der Stadt Trier für das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ 2011 gründete er den
gemeinnützigen Hilfsverein für Flüchtlinge und Kriegsopfer in Syrien „The Free Association of Syrian Expats e.V.“ - FAOSE e.V. mit Sitz in Trier (faose.org). Seither leitet er den Verein ehrenamtlich als erster Vorsitzender. Der Verein hat u.a. eine säkulare Schule für syrische Flüchtlingskinder im  Libanon errichtet, engagiert sich aber auch vor Ort in Trier für Flüchtlinge, z.B. beim regelmäßig statt-findenden Welcomecafé. Seit 2016 betreibt der Verein gemeinsam mit Partnern im Libanon den „Kids for Kids - Salamat Bus“, ausgestattet u.a. mit Lern- und Spielmaterialien sowie einer Vielzahl an Büchern, der regelmäßig die informellen Schulen im Libanon anfährt und die syrischen Kinder so bei der Wahrnehmung ihres Menschenrechtes auf Bildung unterstützt. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Omar Abouhamdan 2014 am Internationalen Tag der Migranten im Auswärtigen Amt gewürdigt.